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New Work für KMU: Praxisnah und mit Substanz

Florian Schmitt

New Work ist weit mehr als Homeoffice und Obstkörbe. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bietet es die Chance, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, Mitarbeitermotivation zu steigern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Welche Ansätze funktionieren, welche nicht?


1. Was ist New Work?

New Work beschreibt den Wandel der Arbeitswelt, ausgelöst durch Digitalisierung, Globalisierung und neue Anforderungen der Arbeitnehmergenerationen. Der Begriff geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der "Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen" als Kernidee postulierte.


Zentrale Prinzipien:

  • Selbstbestimmung & Sinnhaftigkeit: Mitarbeiter wollen Arbeit mit Sinn und Gestaltungsfreiheit.

  • Flexibilität & Agilität: Arbeitsmodelle, die sich schnell anpassen lassen.

  • Technologie & Digitalisierung: Moderne Tools fördern Kollaboration und Effizienz.

  • Vertrauensbasierte Führung: Weniger Kontrolle, mehr Eigenverantwortung.

  • Neue Büro- und Arbeitsplatzkonzepte: Remote Work, Co-Working und hybride Modelle.


2. Theoretische Grundlagen: Modelle und Ansätze

Mehrere Theorien und Methoden unterstützen den New-Work-Ansatz:

  • Job Crafting (Wrzesniewski & Dutton): Mitarbeiter gestalten aktiv ihre Arbeitsinhalte, um mehr Sinn und Motivation zu erfahren.

  • Agile Methoden (Scrum, Kanban, OKRs): Schnelle Anpassung an Marktveränderungen, Fokus auf Selbstorganisation.

  • Design Thinking: Innovationsprozess, der Kreativität und Zusammenarbeit fördert.

  • Psychologische Sicherheit (Amy Edmondson): Eine Kultur, in der Mitarbeiter ohne Angst Fehler zugeben und Innovationen vorschlagen.

  • Motivationstheorien (Herzberg, Deci & Ryan): Die Bedeutung intrinsischer Motivation in der Arbeitswelt.


3. Erfolgreiche Methoden in der Praxis

Viele KMU setzen bereits erfolgreich auf New Work. Beispiele aus der Praxis:

Flexible Arbeitsmodelle: Ein Schweizer IT-Dienstleister hat die 4-Tage-Woche eingeführt und die Produktivität gesteigert, da Mitarbeiter konzentrierter arbeiten.

Agiles Arbeiten & OKRs: Ein Maschinenbauunternehmen hat klassische Zielvereinbarungen durch Objectives & Key Results (OKRs) ersetzt, um agiler auf Kundenanforderungen zu reagieren.

Hybride Zusammenarbeit: Ein Marketingunternehmen kombiniert feste Bürotage mit Remote Work und setzt auf digitale Whiteboards für kreative Workshops.

Werteorientierte Führung: Ein Familienunternehmen im Handwerk hat sein Führungsteam geschult, um mehr Vertrauen und Eigenverantwortung zu etablieren.


4. Herausforderungen und Stolpersteine

🚫 Fehlende Strategie: Ohne klare Ziele bleibt New Work ein Buzzword.

🚫 Unklare Kommunikation: Mitarbeiter brauchen Verständnis und Orientierung.

🚫 Gegenwehr von Führungskräften: Manche Manager haben Schwierigkeiten, Kontrolle abzugeben.

🚫 Technologische Hürden: Ohne die richtigen Tools funktioniert Remote Work nicht effizient.


5. Fazit: Was KMU konkret tun können

🔹 Kulturwandel aktiv gestalten: Offene Kommunikation und Leadership-Schulungen sind entscheidend.

🔹 Schrittweise umsetzen: Kleine Experimente statt großer Revolution.

🔹 Mitarbeiter einbinden: Beteiligung fördert Akzeptanz und Innovation.

🔹 Auf Technologie setzen: Tools wie Slack, Asana oder Miro fördern Zusammenarbeit.

🔹 Erfolge messen & anpassen: Feedbackschleifen sorgen für kontinuierliche Verbesserung.


6. Wissenschaftliche Referenzen

  • Bergmann, F. (2004). Neue Arbeit, Neue Kultur. Arbor Verlag.

  • Deci, E. L., & Ryan, R. M. (2000). The "what" and "why" of goal pursuits: Human needs and the self-determination of behavior. Psychological Inquiry, 11(4), 227-268.

  • Edmondson, A. (2019). The Fearless Organization: Creating Psychological Safety in the Workplace for Learning, Innovation, and Growth. Wiley.

  • Herzberg, F. (1968). One more time: How do you motivate employees?. Harvard Business Review, 46(1), 53-62.

  • Wrzesniewski, A., & Dutton, J. E. (2001). Crafting a job: Revisioning employees as active crafters of their work. Academy of Management Review, 26(2), 179-201.


New Work vs. Empowerment: Unterschiede und Überschneidungen

New Work und Empowerment sind eng miteinander verbunden, doch sie unterscheiden sich in ihrer Herangehensweise und ihrem Fokus.


Praktische Sichtweise

New Work ist ein umfassender Wandel der Arbeitswelt, der auf Selbstbestimmung, Agilität und Sinnhaftigkeit setzt. Es umfasst moderne Arbeitsmodelle, flexible Strukturen und technologische Unterstützung. Empowerment hingegen bezieht sich speziell auf die Stärkung der Mitarbeitenden, indem ihnen Verantwortung, Entscheidungsspielraum und Ressourcen gegeben werden.

Überschneidung: Beide Konzepte zielen darauf ab, Mitarbeitenden mehr Kontrolle über ihre Arbeit zu geben. Ein Unternehmen, das New Work implementiert, nutzt oft Empowerment als Mittel zur Förderung von Eigenverantwortung und Innovation.

Unterschied: New Work betrachtet zusätzlich strukturelle und kulturelle Veränderungen im Unternehmen, während Empowerment stärker auf die individuelle Ebene fokussiert ist.


Wissenschaftliche Perspektive

Empowerment basiert auf Theorien der Selbstbestimmung (Deci & Ryan, 2000) und der intrinsischen Motivation. Spreitzer (1995) beschreibt psychologisches Empowerment als eine Kombination aus Bedeutung, Kompetenz, Selbstbestimmung und Einfluss.

New Work hingegen greift breitere sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Konzepte auf, wie Bergmanns Idee der sinnstiftenden Arbeit oder agile Prinzipien zur Arbeitsgestaltung. Es umfasst also nicht nur Empowerment, sondern auch strukturelle und technologische Veränderungen.


(Unterstützt von ChatGPT 4.0)

 
 
 

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